Ich gehöre keiner Religion an. Ich fühle mich verbunden und im Vertrauen, getragen zu sein von einer Essenz, die alles durchdringt und alles miteinander verbindet. Ich erfahre sie als höchste Intelligenz. Sie ist zutiefst liebevoll, über die menschliche Liebe hinaus.
Bevor wir geboren werden, bauen wir mit Hilfe der gesamten Schöpfung, durch die Vereinigung unserer Eltern und aus allen Elementen der Erde unseren physischen Körper auf. Ganz licht und rein ist er zur Stunde der Geburt und wir werden von unserer Umgebung liebevoll empfangen. Im Laufe unseres Lebens bearbeiten wir diesen Körper durch unsere Ideen, Impulse, unsere Gedanken und deren Gefühle und durch die Liebe, die wir sind. Am Ende unseres Lebens, wenn der physische Körper uns nicht mehr dienen kann, geben wir ihn an die Erde zurück. Bei einer Feuerbestattung an das Element Feuer, bei einer Erdbestattung an das Element Erde. Und wir können uns vorstellen, das wir dorthin zurück kehren, woher wir einst kamen.
Wer oder was sind wir? Diese Frage beschäftigt mich seit meinem 25. Lebensjahr, als diese Frage in mir aufstieg. Woher kam diese Frage? Ich war verwundert… Ich folgte ihr innerlich immer wieder, da sie mich neugierig gemacht hatte und kam mit Menschen und Wissen in Kontakt, welches mich tiefer nach innen führte. Es muss (und das hat nichts mit Glauben zu tun) etwas geben, das sich des Körpers bedient, das kommuniziert, denkt und fühlt, denn der Körper selbst ist es nicht. Wir können nicht unsere Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen sein, denn sie kommen und gehen.
Moderne Wissenschaftler haben bewiesen, wovon Mystiker aller Zeiten sprechen: Die für uns als fest wahrgenommene Materie besteht in ihrem Kern aus Leere, Bewusstsein.
Nur etwas, das selbst nicht vergeht, kann jenes wahrnehmen, das vergeht.
Das ist eine Tatsache.
Es gibt nur ein Bewusstsein, es ist nicht teilbar. Das bedeutet, das wir mit allem, was existiert verbunden sind und kommunizieren. Aus all dem ergibt sich, dass der Tod nicht das Ende von Leben ist.
In diesem Sinn begleite ich Angehörige und ihre Verstorbenen auf dem Weg des Übergangs und des Wandels gleichermaßen.